Gutenberg (Eltvil1465)

56 Holzwürfel aus Eiche, 2015
180 cm x 175 cm x 28 cm. Gewicht ca. 500 Kilo

2015 jährte sich die Ehrung für Johannes Gutenberg  zum 550. Mal.
Kurfürst Adolf II. von Nassau hatte den Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern am 17. Januar 1465 in Eltville zum Hofmann ernannt.

Die beiden Rheingauer, Michael Apitz und Jutta Hofmann, schufen zu diesem Anlass auf Anfrage der Stadt Eltville ein außergewöhnliches Kunstwerk.

Es besteht – in Anlehnung an Gutenbergs Erfindung – aus beweglichen Teilen aus Holz ( 56 ), ist 180 cm hoch, 175 cm breit, 28 cm tief und wiegt ca. 500 Kilo. Die Künstler nennen das Werk „Eltvil1465“ in Anlehnung an die Ortsangabe in der Ernennungsurkunde von 1465.

Wie überdimensionale Bauklötze, mit Nummern versehen, lagen die großen Holzwürfel aus Eiche an der Seite im Keller der kurfürstlichen Burg. Als die Gäste am späten Samstagabend zur spektakulären Enthüllung des neuen Gutenberg-Kunstwerkes in das Bruchsteingewölbe kamen, sahen sich viele zunächst ratlos an: „Das sollte das Kunstwerk sein?“. Doch was dann kam, sorgte für Gänsehautfeeling: zur musikalischen Begleitung von Schauspieler und Musiker Klaus Brantzen bauten der längst schon legendäre Rheingauer Künstler Michael Apitz und seine Kollegin Jutta Hoffmann aus den „Holzklötzen“ in gerade einmal zehn Minuten ein sehr beeindruckendes 1,80 mal 1,75 großes Bildnis des Millenium-Mannes Gutenberg auf.

Das massive, 550 Kilogramm schwere Holzbildnis mutet wie eine riesige Druckplatte an und ist ein Meisterwerk aus lang abgelagertem deutschen Eichenholz. Es zeigt vor feuerrotem Hintergrund das Konterfei des Erfinders der beweglichen Lettern und im Hintergrund die Kurfürstliche Burg zu Eltville, den Ort, an dem Gutenberg 1465 seine einzige Ehrung zu Lebzeiten erfuhr. Vollendet wird das Kunstwerk mit einem Letternrelief „Eltvil 1465“ im unteren Bereich der „Holzwand“, die die Grafikerin und Holzkünstlerin in Textura Original, dem Schriftsatz, mit dem die Gutenberg-Bibel gedruckt wurde, authentisch in Spiegelschrift geschnitzt hat. Rund drei Stunden habe sie an jedem der Buchstaben gearbeitet, die Michael Apitz dann mit Metallfarbe in „echte Drucklettern“ verwandelt hat.

„Mit dem roten Hintergrund wird das Konterfei Gutenbergs zu einem Medienrevoluzzer a la Che Guevara“, interpretiert die Pressereferentin Andrea Schüller voller Begeisterung.
Für dieses Gutenberg-Bild hatte Michael Apitz sich im Gutenberg-Museum nach langen Verhandlungen eine Seite aus der legendären Bibel des Buchdruckerfinders „ausgeliehen“ und diese auf eine Leinwand projiziert. Vor diesem Hintergrund malte er dann das Konterfei Gutenbergs und die Eltviller Burg in die Drucklettern. Und auch hier beherrscht ein feuerroter Rückteil das Bild. „Schwarz vor grauem Hintergrund ist bei Gutenberg-Abbildungen üblich, da wollte ich mal etwas anderes machen und schließlich war er ja wirklich eine Art Revoluzzer“, schmunzelt Michael Apitz.

Doch zunächst einmal stand die spektakuläre Vorstellung des großen Holzkunstwerkes am Samstagabend an. Beim Malen des Leinwandbildes sei ihm dann die Idee gekommen, dass man auch ein Gutenberg-Kunstwerk mit Holzarbeiten verbinden könne. Michael Apitz lud kurzerhand seine geschätzte Grafiker-Kollegin Jutta Hofmann ein, mit der er ausführlich über seine Pläne sprach. „Wir kennen uns schon lange“, erzählte der Künstler, „und da wir beide gebürtige Eltviller sind, haben wir sozusagen von Geburt an eine Beziehung zu Gutenberg“.